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Luxus und Food Truck - Passt das zusammen?

09.10.2021

Dass es hochpreisige Sterne-Restaurants gibt, ist nichts Neues. Aber wie wäre es, wenn plötzlich ein Foodtruck einen edlen Burger für 20,00 € verkaufen würde?

Ist so etwas realisierbar oder nur ein Wunschtraum?

Schauen wir dafür mal in die USA. Die Amis sind ja ohnehin verrückt. Mal abgesehen davon, dass sie ihre Foodtruck-Kultur von unseren Hendlwägen abgekupfert haben, kommen eigentlich fast alle Trends aus den USA. Das ist nicht nur auf Speisen bezogen, sondern auf generell alles, was irgendwie mit Lifestyle zu tun hat. Die Amis sind uns immer ein halbes Jahr bis ein Jahr voraus.

Wissen muss kein Luxus sein

Luxus-Wissen zum fairen Preis


Die Amis haben Baggypants getragen, als wir noch in neonbunten Schlaghosen zu Eurotrash getanzt haben. Die Amis hatten Influencer, als sich unsere Influencer noch in Mamis SUV in die Schule haben fahren lassen. Die Amis fahren spritsparende Autos … - halt Moment. Ok, nicht alles. Aber lasst uns dennoch einen Blick über den großen Teich werfen, wo die Foodtruck-Kultur den Mainstream-Status schon weit vor uns erreichte.

Ich erinnere mich an einen (ich glaube es war Galileo) Beitrag, in dem über einen Foodtruck berichtet wurde, bei dem Hummer-Hotdogs mit einer überschaubaren Portionsgröße für 15 $ verkauft wurden. Das war vor ungefähr 8-10 Jahren, wenn mich meine Erinnerung nicht täuscht und ich glaube, der Schauplatz war New York.

In diesem Beitrag war zu sehen, dass die Kunden dort für fast eine Stunde Schlange gestanden sind, um solch ein Gourmet-Häppchen in ihrer Mittagspause zu ergattern.

Ebenso erinnere ich mich an den sogenannten "Cronut", einer Mischung aus Croissant und Donut. Der Cronut hatte zwar nichts mit Foodtrucks zu tun, zumindest damals nicht. Aber in dem Beitrag und etlichen Zeitungsartikeln wurde darüber berichtet, dass Gutbetuchte bis zu 100 $ dafür gezahlt haben, um einen Platz vorne in der Schlange zu bekommen, damit sie nicht so lange anstehen müssen. Für ein Plunderteilchen, dass ein paar Dollar kostet. Verrückte Welt, oder?

Wie wäre das wohl hierzulande? Würden sich Leute im Land der Leberkassemmel und Currywurst überhaupt dazu bereiterklären, mehr als 10 € für einen Mittagssnack an einem mobilen Imbiss auszugeben? In einem Land, in dem man gegenüber den Nachbarn zwar gerne den aufgeklärten Fridays for Future Aktivisten mimt, aber trotzdem regelmäßig das Fleisch zum Schleuderpreis vom Discounter bezieht? Das wäre wohl kaum denkbar.

Die breite deutsche Masse will viel für wenig

Jeder Trucker, der mal einen Standplatz in der Nähe eines Supermarktes hatte, weiß wovon ich rede. Ganze Abteilungen ziehen wie eine Schafsherde am Truck vorbei und schlendern in den Supermarkt in der Nähe, um sich mit abgepackten Sandwiches, minderwertigen Salaten (man achtet ja auf die Figur) und Süßigkeiten für danach einzudecken. Anstatt sich einfach was Leckeres beim freundlichen Foodtruck zu holen. So ticken die Deutschen. Eine Schande. Aber man kann die Menschen nun mal nicht ändern. Zumindest nicht von heute auf morgen. Betrachtet man z.B. den Anteil der Ausgaben für Lebensmittel an den privaten Konsumausgaben, liegt Deutschland im europaweiten Vergleich relativ weit hinten.

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So gelingt der Businessplan

In Anbetracht dessen: Ein Luxus-Foodtruck wird hier wahrscheinlich eher weniger funktionieren. Vielleicht an ausgewählten Szene-Konsum-Schauorten in der Innenstadt, in die man aber so leicht nicht reinkommt. Dort, wo Touristen Wucherpreise für ein Fertigessen und eine Maß bezahlen, nur um später behaupten zu können, dass sie ein „richtiges deutsches Essen“ und probiert haben. Dort würde es wahrscheinlich funktionieren.

Btw: Ich halte nicht viel davon, sein eigenes Gastronomie-Projekt mit Superlativen zu schmücken. Begriffe wie „beste“ oder „Gourmet“ steigern nur die Erwartungshaltung der Kunden. Wenn man dann nicht dementsprechend die Erwartungen erfüllt, kann alles schnell den Bach runter gehen. Wenn Kunden in einer Rezension über dein Essen schreiben, dass es das beste Essen in der ganzen Stadt ist, dann ist das super. Aber selbst mit etwas zu protzen, was vielleicht gar nicht gegeben ist, ist eher peinlich.


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