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Food Bike – Wie praktisch ist die Food Truck Alternative?

08.03.2024

Aus Asien und den amerikanischen Großstädten kaum wegzudenken, hierzulande sind sie eher eine exotische Erscheinung: Food Bikes

Aber warum ist das so? Ist ein Food Bike Business tatsächlich so wenig praktibel, wie alle behaupten, oder hat man hier die Vorteile einfach nur noch nicht erkannt? Ich nehme das Konzept Food Bike unter die Lupe.

E-Bikes werden immer beliebter. Die Absätze steigen seit Jahren kontinuierlich. Ok, Food Bikes kommen natürlich auch ohne Elektroantrieb aus. Dennoch kann es nicht von der Hand gewiesen werden, dass sich ein Food Bike Konzept mit einem E-Bike wesentlich besser umsetzen lässt als eins ohne. Trotzdem ist das E-Bike im Food Truck Business noch nicht wirklich angekommen. Zurecht?

Schauen wir uns dafür einmal die Vorteile an, die ein Food Bike mit sich bringt.

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Mamma so, hamma kein Stress

Für ein Food Bike benötigst du im Gegensatz zu einem Food Truck oder Trailer wenig Platz

Du brauchst keinen großen, festen Stellplatz, an dem du dein Food Bike über Nacht abstellen kannst. 

Genauso erreichst du mit einem Food Bike Orte, die für einen Food Truck nicht erreichbar sind. Schmale Gassen in der Innenstadt – kein Problem. Fahrradwege an der Seepromenade – kein Problem. Fußgänger- und Umweltzonen – kein Problem. 

Selbst Indoor-Einsätze werden zum Kinderspiel. Verfügt das Gebäude, in dem dein Bike zum Einsatz kommen soll, über einen ausreichend großen Lastenaufzug, kannst du mit deinem Food Bike sogar über den Dächern der Stadt auf einer Rooftop-Party glänzen.

Mit dem Sparbuch zum Food Bike

Ein weiterer Vorteil eines Food Bikes ist, dass dir für den Start deines Business ein relativ überschaubares Budget reicht. Wie so oft, ist die Spannbreite groß. Von 500 € für die gebrauchte Schrottvariante bis hin zu 15.000 € für ein Premium-Food-Bike ist alles dabei. Als realistischen Rahmen wirst du zwischen 4.000 und 9.000 € für dein fertiges Food Bike einplanen müssen – je nachdem, was es können soll. Damit liegst du selbstverständlich deutlich unter dem Budget, das du für einen Food Truck bräuchtest.

Auf Tuchfühlung mit deinen Kunden – die Nachteile.

Ein Food Bike bietet dir nicht viel Platz für die Lagerung deiner Zutaten und Zubereitung deiner Speisen. Wobei "nicht viel" noch etwas euphemistisch klingt. Extrem wenig trifft es viel eher. Dieses geringe Platzangebot wirkt sich wiederum auf andere Bereiche aus.

Eins ist mehr als keins

Da wäre zum einen das mögliche Produktsortiment. Mit einem Food Bike kannst du nur eine sehr limitierte Speisekarte anbieten. Die meisten Food Bikes beschränken sich auf ein Kernprodukt, das es in verschiedenen Varianten gibt. Oft liegt die Variation lediglich in der Wahl der Sauce oder dem Topping.

Vielfalt ist etwas anderes.

Das bedeutet, du brauchst ein Produkt, das wirklich zieht, wenn du damit Erfolg haben möchtest. Einen wahren Renner.

Auf der Parkbank kochen

Zum anderen wird es ohne eine Produktionsküche schwierig. Wenn du selbstgemachte Speisen verkaufen möchtest (und damit meine ich nicht eine gekaufte Bratwurst grillen), kannst du sie höchstwahrscheinlich nicht vollständig in / auf deinem Food Bike vor- und zubereiten.

Ja ... mehr hab ich jetzt nicht dabei

Und das dritte Problem, das das eingeschränkte Platzangebot deines Food Bikes mit sich bringt, ist die kapazitative Grenze. Du kannst nicht davon ausgehen, dass du arg viel mehr als 200 Portionen an Speisen  in deinem Food Bike unterbringen kannst. Wenn überhaupt – wahrscheinlich ist bei den meisten Bikes schon bei 50 bis 100 Portionen finito. Und das bedeutet, dass deine Kapazitätsgrenze relativ schnell erreicht ist. Nun rechne einmal hoch, wie viel Umsatz dir das bringt – auf den Tag und aufs Jahr gerechnet.

Reicht dir das?

Auf jedem Fall wirst du mit einem Food Bike alleine niemals die Umsätze erwirtschaften, wie du sie mit einem Food Truck oder Food Trailer erwirtschaften kannst.

Das Schön-Wetter-Geschäft

So wie du bei schlechtem Wetter nicht auf die Idee kommen wirst, einen Ausflug mit dem Fahrrad zu machen, wirst du auch bei schlechtem Wetter keinen wirklich guten Tag mit deinem Food Bike haben.

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Die Formel 1 für Food Trucks

Das bisschen Sonnenschirm oder der Ausschnitt von Markise, die dich schützen sollen, bringen dir einen feuchten Lörres, wenn es in Strömen regnet, etwas windet oder schneit. Mit einem Food Bike bist du – anders als mit einem Food Truck / Trailer von allen Seiten angreifbar. Nicht nur von deinen Kunden, sondern auch vom Wetter. Also schnall deine Waren besser fest, bevor der Wind dein bester nicht-zahlender Kunde wird.

Etwas Anderes ist es natürlich, wenn du mit deinem Food Bike in einem größeren geschützten Bereich mit Überdachung stehst. Oder auf einer Indoor-Veranstaltung.

Nur Einweg möglich

Wenn du der Umwelt zuliebe ein Food Bike und keinen Food Truck kaufen möchtest, solltest du bedenken, dass du kein Mehrweg-Geschirr anbieten kannst. Zu schwer, zu viel Platzbedarf.

Selbst die Mehrweg-Plastik-Alternativen, die du dir im Rahmen eines Pfandsystems zulegen kannst, wirst du aus platztechnischen Gründen nicht verwenden können. Und spülen müsstest du sie ja auch noch.

In 10 Stunden beginnt das Catering - ich muss los

Obwohl du mit einem Food Bike fast bis ins letzte Loch kriechen kannst, ist dein Aktionsradius stark begrenzt.

Wie weit kommt man mit einer Akkuladung? Ich selbst habe kein E-Bike. Google sagt 80 bis 130 km. Ok, viel weiter fahre ich mit meinem Food Truck auch nicht. Allerdings ist mein Food Truck schneller als ein Food Bike und ich darf damit auf die Autobahn.

Mit einem Food Bike wird selbst ein Ausflug in ein 50 km entferntes Dorf eine Herausforderung. Das bedeutet, wenn du nicht den halben Tag alleine für An- und Abreise aufwenden möchtest, ist dein Aktionsradius mit einem Food Bike sehr klein. Wohnst du nicht in einer Metropole, kann der eingeschränkte Aktionsradius schon ein K.O.-Kriterium für die Anschaffung eines Food Bikes sein.

There's no business like showing your business  

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Ist die Waage im Gleichgewicht?

Wie oben erwähnt, benötigst du für den Einstieg ins Food Business mit einem Food Bike nicht besonders viel Geld. Dennoch stellt sich die Frage, ob das Kosten-Nutzen-Verhältnis stimmt.  Denn für das, was du mit einem Food Bike herausholen kannst, wären mir 5.000 € schon zu viel und ich würde Alternativen vorziehen. Vor allem dann, wenn ich dafür kein extra Personal habe(n möchte).

Für welche Speisenkonzepte ist ein Food Bike geeignet?

Grundsätzlich macht ein Food Bike nur Sinn, wenn du ein sehr überschaubares Sortiment hast bzw. ein sehr überschaubares Sortiment mit deinem Food Bike anbieten möchtest.

Im Idealfall ist es nur ein Produkt, das du ggf. in verschiedenen Varianten anbietest. Denn wie oben erwähnt, sind die räumlichen Kapazitäten bei einem Food Bike äußerst begrenzt.

Typische Food Bike Konzepte sind demnach Hot Dogs, Bratwurst / Currywurst, Eiscreme, Crepes, Backwaren und andere Süßwaren.

Fazit

Ein Food Bike ist die Reduktion auf ein Minimum. Ein Minimum an Platz, ein Minimum an Flexibilität, ein Minimum an realisierbaren Umsätzen.

Kleiner ist nur noch der Bauchladen.

Wenn du dich mit diesem Gedanken anfreunden kannst, vor allem aber auch dein Konzept trotz der vielen Limitationen umsetzen kannst, dann könnte ein Food Bike eine Alternative für dich sein.

Die größten Vorteile wirst du aus einem Food Bike ziehen, wenn es nur zur Erweiterung deiner bestehenden Betriebsstätte dient.

Wenn du beispielsweise eine Eisdiele führst und mit einem Food Bike im Sommer den Badegästen am nahegelegenen See Eis anbieten möchtest, dann ist ein Food Bike perfekt. Die Produktionsstätte hast du mit deiner Eisdiele bereits und mit deinem Food Bike erschließt du einen neuen Absatzkanal.


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